Der Dialog ging weit über die Projektebene hinaus. Auf Unternehmensebene sehen sich die Übertragungsnetzbetreiber mit Unsicherheiten konfrontiert, die durch die europäische Regulierung, den EU-Green Deal und die Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen verursacht werden. Geopolitische Instabilität, rasante technologische Entwicklungen in den Bereichen Wasserstoff, Speicherung und Digitalisierung sowie die physischen Auswirkungen des Klimawandels wurden ebenfalls als wichtige Unsicherheitsfaktoren identifiziert.
Die Teilnehmer hoben die finanzielle Seite des Risikomanagements hervor, wobei Inflation, volatile Zinssätze und sich ändernde Kapitalkostenregeln neue Herausforderungen für die langfristige Planung mit sich bringen. Gleichzeitig verändern die Erwartungen von Regulierungsbehörden, Investoren und der Gesellschaft in Bezug auf ESG und Nachhaltigkeit die Risikokultur von Unternehmen.
Um effektiv reagieren zu können, experimentieren viele TSOs bereits mit fortschrittlichen Tools. KI-basierte Agenten, dynamische Dashboards und prädiktive Analysen bieten Frühwarnfunktionen. Szenarioplanung und Stresstests werden direkt mit der finanziellen Widerstandsfähigkeit verknüpft, während ESG-Wesentlichkeitsbewertungen und Krisenhandbücher Teil der täglichen Praxis werden. Wichtig ist, dass die Risikokultur selbst tiefer in die Unternehmensführung eingebettet wird, mit unabhängigen Challenge-Ausschüssen, risikobezogenen Anreizen und Schulungsprogrammen für Führungskräfte.
Ein zentrales Thema der Diskussionen war die zunehmende Größe und Komplexität von Infrastrukturprojekten. Die Teilnehmer sprachen über die Schwierigkeiten beim Management qualitativer Risiken, bei der Begründung von Entscheidungen und bei der Integration von Risiken auf Projektebene in Unternehmensrisikorahmenwerke. Der Mangel an qualifiziertem Personal, heterogene Datenquellen und die gleichzeitige Einführung einer großen Anzahl von Megaprojekten wurden ebenfalls als dringende Probleme identifiziert.
Weitere Herausforderungen waren langwierige Genehmigungsverfahren, die Akzeptanz in der Bevölkerung, Schwankungen in der Lieferkette und Kapazitätsengpässe bei Auftragnehmern. Grenzüberschreitende Projekte brachten zusätzliche regulatorische Unsicherheiten mit sich, während die Digitalisierung und Cybersicherheitsverpflichtungen wie NIS2 neue Risikodimensionen schufen. Umweltbeschränkungen und Klimaanpassung fügten eine weitere Ebene der Unsicherheit hinzu, mit der sich die Übertragungsnetzbetreiber auseinandersetzen müssen.
Der European Energy Risk Roundtable 2025 hat gezeigt, dass das Risikomanagement zunehmend in den Mittelpunkt strategischer Entscheidungen rückt. Ein Teilnehmer fasste es so zusammen: „Risikomanagement ist keine unterstützende Funktion mehr, sondern von zentraler Bedeutung für die Energiewende. Grenz- und fachübergreifende Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Umgang mit Unsicherheiten und zur Förderung von Innovationen.“
CRISAM® ist stolz darauf, diesen Austausch veranstaltet zu haben und zum Aufbau eines stärkeren, widerstandsfähigeren europäischen Energiesystems beizutragen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden weiterhin in die Entwicklung von Risikomanagementpraktiken in der gesamten Branche einfließen.
Die Plätze sind begrenzt, und eine frühzeitige Anmeldung stellt sicher, dass Sie die Veranstaltung im nächsten Jahr nicht verpassen.
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